Sonntag, 19. Juli 2020

Von der Wildkatze zur Hauskatze--eher Begleiter als echtes Haustier

Torun - Die Vorfahren der heutigen Hauskatzen waren nicht so eng an den Menschen gebunden wie andere Haustiere.
Darauf deutet die Untersuchung von 4.300 bis 6.200 Jahre alten Katzenfossilien hin, die im Süden Polens gefunden wurden. Die aus dem Nahen Osten stammenden Katzen sind vermutlich landwirtschaftlich tätigen Menschen gefolgt, haben sich aber auch in freier Wildbahn ernährt, wie Forscher um Magdalena Krajcarz von der Nikolaus-Kopernikus-Universität in Torun (Polen) im Fachmagazin «Proceedings of the National Academy of Sciences» (PNAS) berichten.
«Selbst moderne Hauskatzen leben irgendwo entlang eines Kontinuums von engen Beziehungen zu Menschen bis hin zu Wildtieren», erläutern die Wissenschaftler. Sie versuchten herauszufinden, wie es zu dieser besonderen Stellung der Hauskatze unter den Haustieren kam. Nach heutigem Forschungsstand stammen alle Hauskatzen (Felis silvestris catus) von der Afrikanischen Wildkatze (Felis silvestris lybica) - auch Falbkatze genannt - ab. Beide Unterarten sind anhand von genetischen Analysen kaum voneinander zu unterscheiden. Gut unterschieden werden kann hingegen eine weitere Unterart, die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris).
Krajcarz und Kollegen fanden in den Überresten von sechs Falbkatzen in Südpolen genügend intaktes Knochenkollagen, um Rückschlüsse auf die Ernährung ziehen zu können. Dazu untersuchten sie die Menge zweier stabiler Isotope: Stickstoff-15 wird vom Körper vermehrt in das Protein Kollagen eingebaut, wenn die Nahrung von Feldern stammt, die mit Dung von Tieren gedüngt worden sind. Kohlenstoff-13 findet sich umso häufiger im Kollagen, je mehr C4-Pflanzen (vor allem Getreide und andere Nutzpflanzen) das Lebewesen in den letzten Monaten und Jahren vor seinem Tod verzehrt hat.
Die Forscher verglichen die Isotope der Katzen mit denen aus den Überresten von Menschen, Haustieren und Wildtieren aus der Zeit vor 4.300 bis 6.200 Jahren. Außerdem zogen sie Hauskatzenfossilien aus der römischen Zeit Polens heran. Die Katzen der späten Jungsteinzeit unterschieden sich demnach in Bezug auf die Isotopenzusammensetzung (und folglich in Bezug auf die Ernährung) deutlich von zeitgenössischen Menschen und Hunden sowie von stark menschengebundenen Katzen aus der Römerzeit.
Die Stickstoff-15- und Kohlenstoff-13-Werte der sechs Falbkatzen lagen deutlich niedriger, wie es in der Studie heißt. Dies deute darauf hin, dass sie weniger Mäuse und andere Tiere fraßen, die sich vorwiegend von Nahrungsmitteln von gedüngten Feldern und C4-Pflanzen ernährt hatten. Stattdessen haben sie vermutlich - wie die Europäischen Wildkatzen - vor allem in der Wildnis Tiere gejagt. Den Forschern zufolge waren die Katzen der Jungsteinzeit eher Kulturfolger, die in der Nähe der Lager der Menschen schnelle Beute fanden, als gut integrierte Haustiere.
«Unter den domestizierten Wildtieren waren die Katzenvorfahren aufgrund ihres einzelgängerischen, territorialen Verhaltens einzigartig», schreiben die Wissenschaftler. Wie eng die Beziehung zwischen den Hauskatzen-Vorfahren der späten Jungsteinzeit und den Menschen war, die einst im heutigen Polen lebten, sei noch offen.
Quelle:  dpa
Foto: Alfred Schneider

Dienstag, 14. Juli 2020

Warum Wissenschaft

Ich nutze wissenschaftliche Studien um mehr über die Vorfahren unserer Haustiere zu erfahren und deren Lebensgewohnheiten zu verstehen. Nur so kann ich eine möglichst artgerechte Tierhaltung umsetzen. 
Deshalb veröffentliche ich hier auch viele dieser Studien, um meinen interessierten Lesern dieses Wissen weiterzugeben. 
Artgerecht ist für mich nicht die Diskussion über die Mindestgröße einer Pferdebox.

Katzen: Unabhängig seit 6000 Jahren

Forschende des Senckenberg Centers for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen haben mit einem internationalen Team die Nahrungsgewohnheiten der Vorfahren heutiger Hauskatzen untersucht. Sie kommen zu dem Schluss, dass die ersten aus Europa bekannten Katzen sich nicht vom Menschen abhängig machten. Stattdessen ernährten sich die Tiere vor 6200 bis 4300 Jahren sowohl von Wildtieren, als auch von Nagetieren, die im Zusammenhang mit menschlicher Landwirtschaft standen. Die Studie erscheint heute im Fachjournal „PNAS“.
Die Falbkatze (Felis silvestris lybica) ist der Urahn aller heutigen Hauskatzen. Ursprünglich stammen die sandfarbenen Tiere vom afrikanischen Kontinent. „Vor etwa 6000 Jahren etablierten sich die Tiere auch in Europa und breiteten sich dort als Hauskatzen aus“, erklärt Prof. Dr. Hervé Bocherens vom Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen und fährt fort: „Die ältesten Fossilien sind ungefähr 6200 Jahre alt und wurden in Polen gefunden. Uns hat interessiert wie es zu der Domestizierung der Tiere nach ihrer Einwanderung kam.“

Um diesen Fragen auf die Spur zu kommen, hat Bocherens mit Erstautorin Magdalena Krajcarz von der Nikolaus-Kopernikus-Universität im polnischen Toruń und einem internationalen Team stabile Isotope im Knochenkollagen der Katzenfossilien gemessen. Anhand der unterschiedlichen Isotopenverhältnisse lassen sich Rückschlüsse auf die Ernährung der Tiere schließen. „Insgesamt haben wir sechs Katzenfossilien aus polnischen Fossilfundstätten untersucht. Um einen Vergleich zu haben, wurden zudem Fossilien der ältesten aus Polen bekannten domestizierten Katzen, sowie 34 weitere Tiere, die mit den Katzen vor etwa 6000 Jahren in Europa lebten, gemessen“, erläutert der Tübinger Wissenschaftler. Ziel der Studie sei es, auch mit der Erforschung der Ökologie und Soziologie der eingewanderten Falbkatzen, die historische Verbindung von Mensch und Katze zu rekonstruieren.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die eingewanderten Hauskatzen-Urahnen sich nicht vollständig vom Menschen abhängig machten. Bocherens hierzu: „Wir finden in den Knochen der Katzenfossilien sowohl Signale von Nagetieren, die im Zusammenhang mit menschlicher Landwirtschaft auftraten, als auch von Wildtieren.“ Die Forschenden schließen aus den Messergebnissen, dass die Vorfahren der heutigen Hauskatzen in Europa weiterhin wild lebten und nur einen Teil ihrer Nahrung in der Nähe menschlicher Behausungen zu sich nahmen. „Die Tiere waren also nicht synanthrop, nicht vollständig auf den Menschen und seinen Lebensraum angepasst, sondern lebten – im Gegensatz zu den Hunden in dieser Zeit – ‚opportunistisch’. Wenn es in der freien Wildbahn, welche sie sich mit den heimischen Wildkatzen teilen mussten, kein Fressen gab, durfte es auch gern Nahrung aus menschlicher Nähe sein“, fasst Bocherens zusammen und fügt hinzu: „Auch die heimischen, europäischen Wildkatzen ernährten sich von den Nagetieren. Es gab also eigentlich eine direkte Futterkonkurrenz zwischen den beiden Formen, die aber aufgrund des großen Angebots anscheinend nicht zur Verdrängung der einen oder anderen Katze führte.“
Quelle: Judith Jördens Senckenberg Pressestelle  Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseen
Die Żarska-Höhle ist einer der Fundorte der untersuchten Katzenfossilien.
Foto: Michał Wojenka/Magdalena Krajca
Auch wenn sich die Katzen nicht vom Menschen abhängig machten, fügten sie landwirtschaftliche Schadtiere zu ihrem Speiseplan hinzu.
Bild: Maciej T. Krajcarz

Donnerstag, 9. Juli 2020

Seidenstraße: Auch Hirten hielten Katzen als Haustiere

Hauskatzen, wie wir sie heute kennen, haben kasachische Hirten schon vor über 1.000 Jahren als Haustiere begleitet. Das belegen Analysen eines fast vollständigen Katzenskeletts, das bei einer Ausgrabung an der einstigen Seidenstraße gefunden wurde. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), der Korkyt-Ata Kyzylorda State University in Kasachstan, der Universität Tübingen und der Hochschule der Wirtschaftswissenschaft in Russland hat das Leben der Katze rekonstruiert und liefert so erstaunliche Einblicke in das damalige Verhältnis von Menschen zu Haustieren. Die Studie erscheint in der Fachzeitschrift "Scientific Reports".
Er hatte kein einfaches Leben - der Kater, den das Team um Dr. Ashleigh Haruda vom Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen der MLU untersuchte. "Die Katze hat sich im Laufe ihres Lebens mehrere Knochenbrüche zugezogen", so Haruda. Und trotzdem erreichte das Tier bei einer sehr konservativen Schätzung ein Mindestalter von einem Jahr. Für Haruda und ihre Kollegen ist das ein klares Indiz dafür, dass Menschen sich um diese Katze gekümmert haben.

Während eines Forschungsaufenthalts in Kasachstan erforschte die Wissenschaftlerin die Funde einer Ausgrabung in Dzhankent, einer frühmittelalterlichen Siedlung im Süden des Landes, die vor allem von den Oghusen-Nomaden, einem türkischen Stamm, bevölkert wurde. Dabei stieß sie auf ein sehr gut erhaltenes Skelett einer Katze. Das allein sei schon eine Besonderheit, denn normalerweise würde man bei Ausgrabungen nur einzelne Knochen von Tieren finden, die keine systematischen Rückschlüsse auf ihr Leben erlauben, sagt sie. Anders sei das bei Menschen, von denen häufig nahezu komplette Skelette gefunden werden. "Ein menschliches Skelett ist dagegen wie eine Biographie dieser Person. Die Knochen geben sehr viele Informationen darüber, wie die Person gelebt und was sie erlebt hat", so Haruda. In diesem Fall hatten die Forscherinnen und Forscher aber Glück: Der Kater wurde offenbar nach seinem Tod begraben und deshalb sind von dem Tier noch der komplette Schädel inklusive Unterkiefer, Teile des Oberkörpers, der Beine und vier Wirbelknochen erhalten.

Gemeinsam mit einem internationalen Team von Archäologen und Spezialisten für die Analyse antiker DNA untersuchte Haruda das Skelett des Katers und konnte so erstaunliche Details über dessen Leben zutage fördern. Hierfür fertigte das Team zunächst 3D-Aufnahmen und Röntgenaufnahmen der Knochen an. "Dieser Kater hat eine ganz Reihe von Knochenbrüchen erlitten, aber überlebt", so Haruda. Mit Hilfe von Isotopenanalysen von Knochenproben erhielt das Team zudem Hinweise auf die Ernährung des Katers. Im Vergleich zu den Hunden, die bei der Ausgrabung gefunden wurden, und auch zu anderen Katzen aus der Zeit hatte dieser Kater eine sehr proteinreiche Ernährung. "Da das Tier gegen Ende seines Lebens fast alle Zähne verloren hatte, muss es von Menschen gefüttert worden sein."

Abschließende DNA-Analysen erwiesen zudem, dass es sich bei dem Tier äußerst wahrscheinlich um eine Hauskatze der Art Felis catus L. handelt und nicht um eine nahe verwandte wilde Steppenkatze. Dass Katzen in dieser Region schon um das 8. Jahrhundert nach Christus als Haustiere gehalten wurden, ist laut Haruda bemerkenswert: "Die Oghusen sind ein Volk von Hirten gewesen, die sich Tiere eigentlich nur halten, wenn sie für ihr Leben unerlässlich waren. Hunde können beispielsweise auf die Herde aufpassen. Katzen hatten damals für sie keinen offensichtlichen Nutzen", sagt die Forscherin. Dass die Menschen damals trotzdem in so "exotisches" Tier hielten und es pflegten, deute auf einen kulturellen Wandel hin, den man für Zentralasien erst deutlich später vermutete. Die Region galt in dieser Zeit als relativ zurückhaltend, was Veränderungen in Bezug auf Landwirtschaft und Tierhaltung angeht.

Die Siedlung Dhzankent, in der die Überreste der Katze gefunden wurden, befand sich an der Seidenstraße, einem alten Netz von bedeutenden Karawanenstraßen, die Zentral- und Ostasien über Land mit dem Mittelmeerraum verbanden. Laut Haruda sei der Fund zudem ein Indiz für einen kulturellen Austausch zwischen den Regionen hin, die an der Seidenstraße lagen.
Quelle:  Tom Leonhardt Pressestelle  Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Katzen, wie wir sie heute kennen, begleiteten schon vor mehr als 1.000 Jahren die Hirten in Kasachstan.
Katzen, wie wir sie heute kennen, begleiteten schon vor mehr als 1.000 Jahren die Hirten in Kasachstan.
Foto: Maike Glöckner / Uni Halle

Donnerstag, 28. Mai 2020

Przewalski-Pferd: Bestand der Wildpferde nicht durch Inzucht gefährdet

Senckenberg-Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Bestand des Przewalski-Pferds nicht durch Inzucht gefährdet ist. Genetische Untersuchungen zeigen, dass die seit 1992 ausgewilderten Wildpferde trotz des kleinen Zuchtbestandes keine verringerte genetische Variabilität aufweisen. Die Studie erschien kürzlich im Fachjournal „Mongolian Journal of Biological Sciences“.
Das Przewalski-Pferd (Equus ferus przewalskii) ist die letzte noch existierende Wildpferdart – allerdings gilt sie seit 1969 in freier Wildbahn als ausgestorben. Da die in Gefangenschaft lebenden Tiere weitergezüchtet werden konnten, ist die Art dennoch bis heute erhalten geblieben. „Der heutige Bestand geht auf lediglich zwölf Pferde zurück, die in Zoohaltung Nachwuchs zeugten – ein genetischer Flaschenhals, der das Risiko inzuchtbedingter Krankheiten birgt, etwa eine verringerte Widerstandsfähigkeit oder verkürzte Lebenserwartung“, erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Ansorge vom Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz und fährt fort: „Auswilderungsversuche der Przewalski-Pferde sind unter diesen Umständen eine Herausforderung: Nur mit einer hohen genetischen Variabilität kann eine Art auf Umweltveränderungen reagieren!“
1992 begannen die ersten erfolgreichen Versuche, das Przewalski-Pferd wieder in seiner Heimat, der mongolischen Steppe, anzusiedeln – heute leben dort zirka 746 Individuen wieder in freier Wildbahn. Ein internationales Team rund um Ansorge hat in den letzten Jahren die ausgewilderten Przewalski-Pferde und historisches Sammlungsmaterial morphologisch unter die Lupe genommen. Insgesamt 130 Schädel aus einem Zeitraum von 110 Jahren untersuchten die Forschenden. Aufschlüsse über die genetische Variabilität gab der Vergleich nichtmetrischer Merkmale. „Hierbei handelt es sich um definierte Ausprägungen am Schädel, deren Aussehen sich qualitativ differenzieren lässt“, erklärt Ansorge und ergänzt: „Dies können beispielsweise natürliche kleine Löcher sein, durch die Blutgefäße oder Nervenstränge gehen. Unterschiede in Aussehen und Symmetrie dieser Merkmale können uns so Rückschlüsse auf genetische Unterschiede geben.“
Die Untersuchungen zeigen, dass die ausgewilderten Populationen der Przewalski-Pferde anders als vermutet eine vergleichbar hohe genetische Vielfalt aufweisen. Erstautor der Studie und Leiter des Auswilderungsprojektes, Dorj Usukhjargal vom Hustai National Park in der Mongolei, zeigt sich von den Forschungsergebnissen überrascht: „Wir haben damit gerechnet, dass durch lange Phasen der Inzucht die Przewalski-Pferd-Populationen eventuell genetisch zu eng miteinander verwandt sind, um langfristig in der Wildnis überlebensfähig zu sein.“
Dass die Przewalski-Pferde nun doch größere Chancen haben, in freier Wildbahn zu überleben, erklärt sich Usukhjargal mit der bedachten Auswahl der Tiere: „Die Pferde, die für die Auswilderung bestimmt werden, müssen grundsätzlich gute genetische Voraussetzungen haben; hier wird bereits eine Vorauswahl getroffen. Hinzu kommt, dass auch die Zoos und Wildreservate in den letzten Jahrzehnten mit einer strikten Zuchtbuchführung und Austauschprogrammen die genetische Vielfalt ihrer Bestände verbessert haben.“ Laut Studie werden somit keine Hinweise auf eine reduzierte Entwicklungsstabilität der ausgewilderten Przewalski-Pferde gefunden.
„Nachdem das Przewalski-Pferd vor 50 Jahren praktisch ausgestorben war, stehen die Chancen nun also besser als erwartet, dass diese letzte Wildpferdart auf Dauer bestehen kann“, schließt Ansorge.

Quelle:

Judith Jördens Senckenberg Pressestelle                                                                               Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseen

                         Przewalski-Pferde im Hustai Nationalpark  
Foto: Dorj Usukhjargal
    Eine Przewalski-Stute und ihr Fohlen   Foto: Dorj Usukhjargal

Mittwoch, 20. Mai 2020

Kräuter für Hunde

Welche Kräuter sind gut für Hunde?

Mit einfachen Kräutern wie Giersch, Löwenzahn, Gänseblümchen und Brennnessel können Sie die Ernährung für alle Hunde abwechslungsreich und gesund gestalten. Diese Kräuter eignen sich für den langfristigen Einsatz als Futterzusatz.







Heilpflanzen für Hunde: Wirkungsweise, Rezepturen und Anwendung

Wir empfehlen dieses Buch, da es das Thema umfangreich behandelt.


Löwenzahn kurbelt den Stoffwechsel so richtig an. Giersch und Gänseblümchen haben viele Vitamine und leicht angedünstete Brennnessel schmeckt Hunden besonders gut.

Bei diesen vier Kräutern können Sie praktisch nichts falsch machen. Nur zu große Mengen an Gänseblümchen sollten Sie nicht verfüttern, dann wirken sie abführend.

Welche Heilkräuter wirken wogegen?

Auch gegen zahlreiche Krankheiten ist in der Tat ein Kraut gewachsen. Heilpflanzen können viele Hundebeschwerden lindern, wie Magen-Darm-Probleme, Hauterkrankungen und sogar Lungen- und Herzkrankheiten.

Appetitlosigkeit: Bohnenkraut, Dill
Atemwegsprobleme: Oregano, Salbei (nicht bei Trächtigkeit und Epilepsie), Thymian
Bewegungsapparat (Probleme mit Arthrose, Gelenken, usw.): Teufelskralle
Blähungen und Koliken: Majoran, Minze, Kümmel
Erschöpfung und Mattigkeit: Rosmarin
Fieber: Thymian
Herz- und Kreislaufprobleme: Weißdorn
Immunsystem stärken: Hagebutte
Magen-Darm-Probleme mit Durchfall: Brombeerblätter
Nieren- und Blasenbeschwerden: Petersilie (nicht bei Trächtigkeit)
Schmerzlinderung: Kamille
Verdauungsförderung: Basilikum (nicht bei Trächtigkeit), Borretsch (bei Lebererkrankungen 
nur in kleinen Mengen), Estragon

Beim Verabreichen der Kräuter für Hunde gilt: Frische, klein geschnittene Kräuter sind am nächsten an der Natur dran und daher am gesündesten.
Kräuter können Sie beim Spaziergang sammeln oder im Garten pflücken. Waschen Sie die Pflanzenteile kurz und hacken Sie die Kräuter grob. Kleingehackt können sie direkt unter das Futter gemischt werden.

Alternativ lassen sich die Kräuter im Mixer zerkleinern. Wählerische Hunde nehmen Kräuter gerne an, sofern diese mit leckeren Dingen wie Hüttenkäse oder Brühe verfeinert wurden.

Große, grobe Pflanzenteile wie frischer Spinat und Brennnesseln sollten Sie vorbehandeln. Kurz andünsten oder blanchieren und dann unter das Futter mischen.